Fragen und Antworten
Die häufigsten
Fragen mit Antworten
aus den täglichen Anfragen zusammengestellt:
Frage:
Hat mein Kind das Kiss-Syndrom?
Antwort:
Man kann natürlich keine Diagnose übers Netz stellen,
aber Empfehlungen aussprechen.
Bei Verdacht auf die Diagnose Kiss-Syndrom ist es anzuraten,
das Kind/Erwachsenen immer einem spezialisierten (speziell für
diese Problematik ausgebildeten) Arzt vorzustellen, um eben
Gewissheit zu haben und im Falle eine geeignete Therapie einzuleiten.
Nur so hat das Kind die Chance sich normal zu entwickeln, falls
sich der Verdacht bestätigen sollte.
Alle möglichen anderen Ursachen für die Auffälligkeiten
des Kindes sollte man zuvor beim Kinderarzt oder Facharzt abklären
lassen (u. a. Hör- und Sehvermögen).

Frage:
Was soll ich bei Verdacht auf Kiss-Syndrom tun?
Antwort:
Bei einem Verdacht auf Kiss-Syndrom ist es am sinnvollsten,
einen geeigneten Arzt auf der Liste herauszusuchen, einen Termin
zu vereinbaren, der nicht in allzu weiter Ferne liegt.
Wir freuen uns auch über Berichte, denn diese sind sehr
wichtig für die Arbeit hier in der Selbsthilfegruppe und
im Sinne aller Kinder und Eltern.

Frage:
Gibt sich dieses Syndrom von selbst wieder, wächst es sich
aus oder muss man es behandeln lassen.
Antwort:
Nein, das Kiss-Syndrom "gibt" sich normalerweise nicht
von alleine, es wächst sich nicht aus, wie vielfach gesagt
wird.
Bei Nichtbehandeln kann es zu Folgeproblematiken kommen:
Kidd-Syndrom
Mit
einer routinemäßigen Untersuchung der Halswirbel
von Babies (wie fürs Hüftgelenk üblich) könnte
man sehr vielen Menschen ein guten Teil ihrer Kopf- und Rückenschmerzen
im späteren Leben, aber auch weitergehende Probleme wie
Verhaltensauffälligkeiten etc. ersparen.
Man sollte bei Verdacht auf alle Fälle von einem spezialisierten
Arzt eine Untersuchung durchführen lassen.
Wir führen eine Ärzteliste mit Spezialisten (speziell
für diese Problematik ausgebildete Ärzte).
Insgesamt
ersetzt die manuelle Therapie nicht andere Verfahren,
sondern schafft erst die Grundlage, auf der dann Ergotherapie,
Krankengymnastik, INPP oder Psychomotorik effizient eingesetzt
werden können.
Manuelle Therapie optimiert die Biomechanik (Gelenkfunktion,
Muskelfunktion) und die zentrale Steuerung.

Frage:
Muss der Hals schief sein oder kann trotzdem das Kiss/Kidd-Syndrom
vorliegen?
Antwort:
Die Kinder können ganz gerade aussehen und beim Untersuchen
der körperlichen Funktionen und Röntgen kann sich
herausstellen, dass doch eine Asymmetrie des Atlas oder anderer
Wirbel vorliegt.
Meist sind nur die Schiefhalskinder für Laien sichtbar
schief.
Weitere Infos zu Schiefhals

Frage:
Ist ein Schiefhals ein Kiss-Syndrom?
Antwort:
Kiss-Kinder
müssen keinen Schiefhals haben, also für
ungeübte Augen nicht schief sein.
Kinder, die einen sichtbaren Schiefhals (schiefen Hals)
haben, sollten auf alle Fälle auf Kiss hin untersucht werden,
weil meist ein Kiss vorliegt. Der Kopf wird gegenüber dem
Rumpf schief gehalten.
Beim Schiefhals muss man an Fehlbildungen und den von den Augen
ausgelösten Formen denken, auch seltene Tumore können
solch ein Bild verursachen.
Ursachen für Schiefhals können sein:
-
Funktionsstörungen der Kopfgelenke (KISS) als
häufigste Ursache
- Fehlsichtigkeit
(occulärer Schiefhals) mit freier Halswirbelsäulenbeweglichkeit
- Fehlbildungen
der HWS (eingeschränkte HWS Beweglichkeit)
- Tumoren
(eingeschränkte und uneingeschränkte Beweglichkeit
der HWS)
- Neurologische
Störungen
- mesiale
Frontallappenanfälle (Krämpfe)
- Hemihypertrophie
(eine Körperseite wächst schneller)
- andere
seltene
Nr.2 bis 8 sind selten bis sehr selten.
Selten
korrigiert sich der Schiefhals nach der Kissbehandlung nicht,
weil das muskuläre Problem (muskulärer Schiefhals)
sehr extrem ist und evtl. die Behandlung zu spät erfolgte.
Ganz selten muss dann operiert werden am Halsmuskel.
In den meisten Fällen aber lässt sich mit einer guten
Behandlung die Funktionsstörung beheben. Es kann sein,
dass die Kinder nach einigen Jahren nach der erfolgreichen manuellen
Behandlung keinen Schiefhals mehr haben und auch keine Krankengymnastik
mehr machen müssen.
Diese Sonderform ist der sog. muskuläre Schiefhals,
wobei es sich letztlich um einen Sonderfall bei KISS I handelt,
bei dem es durch die Gelenkreizung hochzervikal zur Anspannung
des M. sternokleidomastoideus kommt. Dieser Muskel verspannt
sich derart und wird ggf. unter der Geburt dann noch mal gestresst/gedehnt,
so dass es zu Einblutungen (Hämatom) kommt.
Ein Muskel kann durch sich allein nie verkürzen, er braucht
dafür Befehle - hier die Gelenkreizung mit Schonhaltung.
"Schiefhals
ist nicht immer ein KISS, der muskuläre Schiefhals aber
schon." Dr. Sacher

Frage:
Ist die Manuelle Therapie= Atlastherapie/HIO-Technik schmerzhaft?
Antwort:
Zur Technik: Seitlich am oberen Hals direkt unter dem
Hinterkopf wird mit maßvollem Impulsdruck gearbeitet.
Die Behandlung ist weitestgehend schmerzfrei, aber schon bei
der Untersuchung selber sind die Babies natürlich häufig
nicht ganz glücklich, so dass ein Protest die Regel ist.
Dass es sich hierbei nicht um große Schmerzen handeln
kann, merkt man daran, dass sich die Kinder fast immer sofort
wieder beruhigen, wenn sie der Mutter/ dem Vater zurück
auf den Arm gegeben werden.
Als Reaktion bemerkt man oft eine unmittelbare Verbesserung
des Gleichgewichts und eine relativ schnelle Entspannung der
Haltemuskulatur. Man nimmt an, dass durch diesen Impuls, die
im Nacken sehr zahlreichen und für die Haltung wichtigen
Messfühlersysteme angeregt werden. Eine Neuregelung des
Körpers wird dadurch ermöglicht.

Frage:
Wie untersucht der Arzt, ob ein Kiss-Syndrom vorliegt? Was wird
am 1. Termin gemacht?
Antwort:
In der Regel erhalten Eltern zunächst einen Anamnesebogen
mit Fragen zu Schwangerschaft, Geburt, Entwicklung und Verhalten
des Kindes in den ersten Lebenswochen und Monaten.
Anschließend wird bei Säuglingen eine gründliche
körperliche Untersuchung durchgeführt.
Untersucht wird unter anderem die altersgerechte Entwicklung,
der Muskeltonus, die Reflexe usw. anschließend erfolgt
eine gründliche Untersuchung der Wirbelsäule, der
Halswirbelsäule und des Beckens. Hier kann der Arzt schon
feststellen, ob Seitenabweichungen (Asymmetrien) vorliegen.
Zur weiteren Diagnosenstellung ist dann ein Röntgenbild
notwendig.
Die Stellung der Wirbel und der Kopfgelenke zueinander können
so genau vermessen werden und eventuelle Fehlbildungen (z. B.
Keilwirbel) können ausgeschlossen werden.

Frage:
Muss zwingend geröntgt werden, um eine Kiss-Behandlung
(Atlastherapie/HIO-Technik) durchführen zu lassen?
Antwort:
Ja,
keine Impulstherapie ohne Röntgenbild! (Dr. Sacher)
Es sollte geröntgt werden:
-
um eventuelle Fehlbildungen oder anatomische Besonderheiten
(z.B. Keilwirbel, Blockwirbel, Dysplasien) der Wirbelkörper
auszuschließen.
- um
eine effektive Behandlung durchführen zu können,
da diese sich auch u. a. an dem dem vorliegenden Röntgenbefund
(genaue Stellung der Kopfgelenke) orientiert.
- Es
hängt davon auch sehr ab, ob eine Therapie überhaupt
Erfolg haben kann.
--> Röntgenmethode n. Sandberg oder n. Arlen
Die
Röntgenuntersuchung erfolgt vor der 1. Behandlung und muss
vor evtl. Kontrollterminen nicht wiederholt werden. Nur wenn
mehrere Jahre zwischen 2 Behandlungen liegen sollten, kann es
sein, dass eine erneute Röntgenaufnahme erforderlich wird.
Durch das Wachstum des Kindes haben sich ja die anatomischen
Gegebenheiten im Laufe der Zeit geändert.
Die
größte Befürchtung der meisten Eltern gilt der
Strahlenbelastung. Röntgen funktioniert nicht ohne Strahlen.
Allerdings hat sich diese in den letzten Jahren erheblich reduziert.
Dabei kommen spezielle Filter und hochempfindliche Filme zum
Einsatz. So kann die Strahlendosis sehr gering gehalten werden.
Jeder Arzt wird dennoch bemüht sein, möglichst wenig
zu röntgen. Dr. Robby Sacher, Handbuch KISS KIDDs
Die
Strahlenbelastung während der Röntgenuntersuchung
ist nicht höher, als die während eines Skiurlaubes
oder eines Langstreckenfluges!

Frage:
Was ist mit der Reaktionszeit gemeint und wie lange dauert diese?
Antwort:
Mit
der Reaktionszeit sind die ersten Tage und Wochen nach der Behandlung
gemeint, in denen sich der kindliche Organismus auf die neuen
Muskelverhältnisse und Nervensteuerung einstellen muss.
Diese Zeit kann 2-3, manchmal sogar auch bis zu 8 Wochen dauern,
je nachdem welche Prozesse durch die Behandlung in Gang gesetzt
wurden.
Manche
Eltern sehen unmittelbar nach der Behandlung erste Erfolge,
andere müssen sich einige Tage oder sogar einige Wochen
gedulden bis sich erste Fortschritte zeigen.
Es kann auch sein, dass am einen Tag die Schiefhaltung komplett
verschwunden ist, um am nächsten Tag schlimmer als je zuvor
wieder aufzutreten. Einige Kinder schlafen direkt nach der Behandlung
durch, bei anderen verstärkt sich die Schreiproblematik
zunächst, um dann nach und nach zu verschwinden.
Die
ersten 2-3 Wochen nach der Behandlung sollten dem Körper
keine zusätzlichen Reize zugefügt werden. Deshalb
ist es ratsam, in dieser Zeit auf Physiotherapie oder Sport
zu verzichten ebenso auf
z.B. Impfungen, intensivere Diagnostik, Osteopathie.

Frage:
Kann es sein, dass mein Kind eine erneute Blockade hat?
Antwort:
Zu erneuten Blockaden kann es durchaus kommen. Es empfiehlt
sich bei Verdacht, zum Beispiel bei Wiederauftreten der bekannten
Symptome über 2 Wochen den behandelnden Therapeuten aufzusuchen.
Es stellt sich die Frage nach der Ursache: ein Sturz, eine Operation
etc.
Bei
kurzen Rückfällen oder Verschlechterungen - z.B. im
Rahmen einer Infektion oder eines Wachstumsschubes - braucht
man aber nicht jedes Mal neu manualmedizinisch nachsehen lassen.
Es kann sein, dass die Kinder in alte Muster eben für diese
kurze Zeit zurückfallen.
Das
Wiederkehren der Blockaden ist häufiger bei älteren
Kindern/Erwachsenen zu beobachten. Diese müssen oft häufiger
behandelt werden, da es zu einer Fixierung gekommen sein kann.
Auch
kann es sein, dass nicht nur der Atlas verantwortlich ist für
ein Wiederkehren der Symptome. Man muss sehr genau untersuchen,
um eventuelle andere Störfaktoren ausfindig zu machen.
Zum Beispiel könnte auch der 2. Halswirbel betroffen sein
oder die Beckengelenke oder Sonstiges. Hier wäre dann eine
Untersuchung und Behandlung bei einem nach Gutmann ausgebildeten
Mediziner anzuraten.
Dies gilt auch für Patienten, die osteopathisch vorbehandelt
wurden und dort nicht das zu wünschende Ergebnis erzielt
wurde.

Frage:
Osteopathie und Kiss-Syndrom?
Antwort:
Das Kiss-Syndrom ist mit manueller Therapie und zwar der Atlastherapie
nach Arlen oder der manuellen Therapie nach Gutmann, der Hio-Technik
mit größtem Erfolg behandelbar.
Zahlreiche
Eltern berichten, dass ihr Kind monatelang! (hohe Kosten zusätzlich)
osteopathisch behandelt wurde. Es stellten sich durchaus kurzfristige
Erfolge ein, aber der eigentliche Durchbruch konnte nie wirklich
erreicht werden. Ebenso erfolgte keine röntgenologische
Untersuchung.
Diese
Eltern berichten dann immer wieder, dass sich der Erfolg erst
nach einer manualtherapeutischen Behandlung bei einem Spezialisten
einstellte.
Da
die Ausprägung eines Kiss-Syndroms sehr unterschiedlich
sein kann, gibt es durchaus die Möglichkeit des Ausreichens
einer osteopathischen Behandlung. Dennoch wird geraten, eine
gründliche Untersuchung beim Facharzt inklusive Röntgen
vornehmen zu lassen.
Bei
einem Verdacht auf Kiss-Syndrom ist es daher am sinnvollsten,
einen geeigneten Arzt zu suchen, einen Termin zu vereinbaren,
der nicht in allzu weiter Ferne liegt, um dem Kind unnötige
Wartezeit und eine Vielzahl von Therapieversuchen zuzumuten.
Die
Osteopathie ist oftmals eine gute Ergänzung.
Weitere Infos

Frage:
Knacken während der Behandlung?
Antwort:
Das Knacken von Gelenken ist uns Erwachsenen (morgens beim Aufstehen
oder beim Drehen) meist gut bekannt und ist nicht schmerzhaft.
Auch Babys können schon mal beim Hochnehmen hier und dort
knacksen.
Dass es bei der Behandlung mal knackt, ist nichts Erschreckendes,
ist auch nicht schlimm und ist bei Leibe kein Zeichen einer
unvorsichtigen oder wenig schonenden Therapie.
Nicht selten geht das Lösen einer Blockade mit einem leisen
Knacken einher.
Das bedeutet aber noch nicht, dass etwas weh tut.
Die Behandlung der Kinder ist eine andere und schonendere als
bei Erwachsen, nur der Effekt kann ähnlich sein und schließlich
soll sich die Blockierung ja auch lösen.

Frage:
Verformung des Kopfes/Helmtherapie
Antwort:
Die Verformung des Kopfes kommt in der Folge des asymmetrischen
Druckes, d.h. solange die Asymmetrie nicht beseitigt ist, kann
sich der Kopf nicht normalisieren.
Die Normalisierung des Köpfchens dauert bis zu einem Jahr,
wenn das Kind in den ersten Lebensmonaten behandelt wurde.
Oftmals ist nicht nur der Atlas betroffen, sondern auch Axis
usw. und hier liegt dann die Erfolgsquote durch die Therapie
nach Gutmann eher höher.
Wenn ich im Gelände Unkraut zupfe, dann wächst es
nach, solange, bis ich die Wurzel mit beseitige.
So ist es auch mit der Verformung des Kopfes und anderen Folgeproblemen.
Eine Helmtherapie oder eine Lagerung beseitigt zwar die Verformung
im Laufe der Zeit, aber die Wurzel des Übels bleibt ohne
entsprechende Behandlung bestehen und an anderer Stelle zeigt
sich dann später eine neue Folge: siehe Kidd-Syndrom.
Ebenso ist die psychische Belastung der Kinder unter der Helmtherapie
zu beachten, zumal man mit einer guten und frühzeitigen
Behandlung im Laufe der Zeit überwiegend zum gleichen Ziel
gelangen kann.
Pia Ehses-Scherer, Kiss-Kid.de
In
den letzten Jahren kam ein spezieller Helm für Säuglinge
aus den Markt (Gießener Helmorthese), der vermeiden soll,
dass die Babys eine vermehrte Hinterhauptsabplattung entwickeln.
Abgesehen von den psychosozialen Folgeproblemen einer Helmversorgung
im Säuglingsalter richtet sich jedoch der Hauptaufwand
gegen den Behandlungsversuch eines (sicher nicht unwichtigen)
kosmetischen Symptoms, ohne dem ursächlichen Problem der
Zwangshaltung Rechnung zu tragen. Wird dieses durch eine manuelle
Behandlung beseitigt, kann das Köpfchen wieder seitengleich
belastet werden.
Eine Helmorthese hat jedoch keinen Einfluss auf die gestörten
Bewegungsmuster des Säuglings und ist somit für die
Behandlung der komplexen Fehlsteuerung bei Kiss-Kindern ungeeignet.
Schon Mitte der 90er wurde eine solche Helmorthese in Holland
verwendet. Abgesehen von der Hinterhauptsabplattung sind die
Folgesymptome unbeeinflusst geblieben.
Dr. Robby Sacher, Handbuch KISS KIDDs
In
sehr schweren Fällen der Schädelasymmetrie, z.B. wenn
der schräge Durchmesser des Kopfes mehr als 1,5 cm differiert
im Alter von ca. 8 - 9 Monaten, dann könnte über eine
Helmtherapie nachgedacht werden, damit noch ein besseres Ergebnis
in der Schädelform erreicht werden kann. Nach dem 10. Monat
ist das schon relativ aussichtslos. Eine Vorraussetzung ist
aber, dass die Kopfgelenke frei sind.
Dr.
Göhmann
Der
Kopf und die Kopfgelenke werden durch den Helm auch belastet
und eine Behandlung z.B. durch Dr. Biedermann wird durch den
Helm, der nach der Behandlung getragen wird, eigentlich zu Nichte
gemacht, sprich die Behandlung war in etwa für die Katz.
Der Körper des Kindes kann sich nicht frei an die neue
Situation der Symmetrie anpassen, weil er sich mit dem Helm
herumärgern muss. Die Psyche des Kindes wurde ja schon
angeschnitten. Es gibt eine verschwindend geringe Anzahl von
Fällen, in denen eine Helmorthese wirklich angezeigt ist.
Kiss-Kid.de

Frage:
INPP und Kiss-Syndrom?
Antwort:
Also grundsätzlich ist INPP eine gute Sache, aber ich gebe
zu Bedenken, dass die Therapie nur richtig wirken kann, wenn
zuvor der Hals gut behandelt wurde! Die Halswirbelsäule
muss richtig funktionieren.
Die Behandlung geht auch über lange Zeit, z.B. 1 Jahr und
braucht eine Menge Motivation und Durchhaltevermögen mit
mindestens 1 Mal täglich üben...
In der Zwischenzeit kann sich auch nochmals die Halssituation
verschlechtern und das muss auch im Blick bleiben.
Bei vielen Kindern ist INPP eine wichtige und notwendige Ergänzung
zur Kiss-Behandlung und bei anderen Kinder erledigt sich das
Problem der Reflexe nach einer erfolgreichen Behandlung am Hals
von alleine.

Frage:
Stehen Epilepsieformen und Autismus mit dem Kiss-Syndrom im
Zusammenhang?
Antwort:
Es
kann sinnvoll sein, bei diesen Kindern eine manualmedizinische
Diagnostik durchzuführen. Bei den verschiedenen Epilepsieformen
wurde mehrfach beobachtet, dass deren Häufigkeit durch
manuelle Therapie reduziert werden kann.
Bei Autismuskinder war das nicht so, die Fortschritte sind meist
klein (aber immerhin).

Frage:
Welche Folgetherapien können nach der KISS-Behandlung sinnvoll
sein?
Antwort:
Im Säuglings- und Kleinkindalter ist es durchaus sinnvoll,
einige Monate abzuwarten ob und wie sich der kleine Körper
nach der Behandlung "selbst helfen" kann.
Für Kinder, die ausgeprägte Asymmetrien aufweisen
oder in ihrer Entwicklung deutlich verzögert sind, kann
Physiotherapie eine gute Ergänzung sein.
Dabei gibt es verschiedene Konzepte nach denen geübt wird
(Vojta oder Bobath). Manche Therapeuten kombinieren Elemente
aus den verschiedenen Methoden. Es lässt sich schwer voraussagen,
welche Methode besser für das einzelne Kind wäre.
Wichtiger ist, dass die Chemie zwischen Therapeut, Kind und
Eltern stimmt!
Ältere
Kinder (über das 2. Lebensjahr hinaus), die zum Zeitpunkt
der KISS-Behandlung schon merkbar entwicklungsverzögert
sind, können anschließend ebenfalls von Physiotherapie,
Ergotherapie (Sensorische Integrationstherapie) oder Entwicklungs-
und Lerntherapie nach Päpki profitieren.
Für
Kinder ab Vorschulalter können INPP (Neurophysiologische
Entwicklungsförderung) oder Sensorisch-Integrative Motoherapie
sinnvoll sein. Ich gebe zu Bedenken, dass diese Therapieformen
nur richtig wirken können, wenn zuvor der Hals gut behandelt
wurde! Die Halswirbelsäule muss richtig funktionieren.
Die Behandlung geht auch über lange Zeit, z.B. 1 Jahr und
braucht eine Menge Motivation und Durchhaltevermögen mit
mindestens 1 Mal täglich üben...
In der Zwischenzeit kann sich auch nochmals die Halssituation
verschlechtern und das muss auch im Blick bleiben.
Bei vielen
älteren Kindern sind noch Reste von frühkindlichen
Reflexen nachweisbar, die die Entwicklung der Sensomotorik und
das Lernen behindern. Für diese Kinder ist entweder Päpki,
INPP oder SI-Mototherapie eine wichtige und notwendige Ergänzung
zur Kiss-Behandlung. Bei anderen Kindern erledigt sich das Problem
der Reflexe nach einer erfolgreichen Behandlung am Hals von
alleine.
Für
mehr Informationen:

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